SIMPOLY - Mathis Bauer

18.01.-02.03.2019

Im Jahr 1924 forderte Andre Breton in seinem Manifest des Surrealismus dazu auf, sich von jeglichen Traditionen in Sprache und Wahrnehmung und der Vorstellung von einer objektiv gegebenen Wirklichkeit zugunsten neuer Erkenntnisse abzukehren. Unter den Einflüssen einer vom 1. Weltkrieg gezeichneten Gesellschaft, der in Russland tobenden Revolution und den sich verbreitenden Erkenntnissen aus Freuds Psychoanalyse proklamierten die Anhänger des sich formierenden Surrealismus das Traumhafte, Unbewusste, Absurde und Phantastische als neue Ausgangspunkte für geistige und künstlerische Haltung. Obwohl die surrealistische Bewegung nicht lange existierte, beziehen sich bis heute künstlerische Positionen auf die surrealistischen Ideen Bretons und seiner Anhänger.  Wenn heute also Mathis Bauer sein künstlerisches Schaffen als Psychonautik bezeichnet, also Malerei als Erforschen und Bereisen seines Unterbewussten, dann operiert er damit ganz in der Tradition der Surrealisten.
Mathis Bauer ist Absolvent der Karlsruher Kunstakademie, entwickelte als Meisterschüler bei Corinne Wasmuth seine Malerei, die wir seit dem vergangenen Jahr als eine unserer jüngsten Positionen vertreten. 2017 wurde er mit dem Stipendium der Kunststiftung Baden Württemberg ausgezeichnet. Das malerische Werk von Mathis Bauer umfasst einen expressiven Bilderkosmos, changierend zwischen Form und Abstraktion, Chaos und Kontrolle. Geboren in den späten 80ern, also in einer der ersten Generationen, die mit dem technologischen Einzug in die Privathaushalte aufwuchsen,- als Digital Native sozusagen - wäre es jetzt leicht das noch junge Werk mit Floskeln wie “medialem Einfluss” und “Medienkritik” zu erschlagen, wenn man über die wiederkehrenden Comic-haften Figuren, oder die ikonischen Objekte spricht. So kann man den Arbeiten von Mathis sicherlich auch satirische und ironische Aspekte unterstellen. Eine gewisse Plapperhaftigkeit. Hohn, vielleicht auch Naivität.
Doch bietet die Malerei von Mathis Bauer mehr an als reine Anti Kunst. Mehr als die Ablehnung ästhetischer oder narrativer Normen. Auch mehr als Provokation, auch wenn sie sich zunächst herzlich wenig für Gefälligkeit interessiert. Doch Mathis Bauer begeht nicht den Fehler, seine Kunst aus einer arroganten oder distanzierten Position heraus entstehen zu lassen, sondern im Prozess einer aktiven Suche nach einer eigenen Sprache und einem ganz spezifischen Ausdruck für seine subjektive Realität.
Als Kind und Jugendlicher schon immer ein leidenschaftlicher Zeichner und Comic Fan, war die Imitation in frühen Jahren ein wichtiges Instrument, um sich handwerklich auszubilden. Auf diese Weise hat er sich ein umfangreiches technisches Repertoire angeeignet, das ihm heute seine differenzierte Malweise und Spontaneität erlaubt, mit denen er jedem seiner Bilder aufs Neue begegnet. Von einer Stimmung, oder einer Ahnung angetrieben, begibt sich Mathis scheinbar auf eine Expedition mit unbekanntem Ausgang. Er versucht in unentdeckte Teile seines Kosmos vorzudringen und trifft dabei auf Protagonisten und Erscheinungsformen, die manchmal schon vertraut wirken, wie die Hauptdarsteller einer Serie, während man sich andernorts in völlig fremden ästhetischen Gefilden wiederfindet. Dabei schaffen sie es in all ihrer Widersprüchlichkeit ganz selbstverständlich zu co-existieren. Die Bilder werden nicht geplant. Manchmal gibt es eine Grundidee, doch die Malerei führt immer wieder zur eigenen Sache.  
 
Während also das Unterbewusste einen Ausgangspunkt angibt, überlässt Mathis Bauer der Malerei doch stets die Kontrolle über den weiteren Verlauf seiner psychonautischen Expeditionen und lässt damit auch die surrealistischen Ideologien hinter sich. Denn diese könnten ihn an der Entdeckung malerischer Erkenntnisse hindern. In eben dieser Eigenschaft manifestieren sich die Qualität, die außerordentliche Eigenständigkeit und die Aktualität dieser künstlerischen Position, indem sie sich in jedem neuen Teil erlaubt, vorherige Erkenntnisse infrage zu stellen.

Yvonne Hohner

Hey, ich bin Yvonne!

Meine Vision ist es, Kunst nahbarer zu machen und Ihnen ein Leben mit Kunst zu ermöglichen.
Dafür habe ich mit Contemp-Rent ein Mietkonzept kreiert, das es Ihnen ermöglicht, Kunstwerke zu mieten. Für ihr Zuhause oder Ihr Büro oder für Familie und Freunde.
Mein Wunsch ist es, dass die Arbeiten zeitgenössischer Künstler aus dem Atelier in Ihre vier Wände kommen. Wo sie gesehen werden. Denn genau das haben sie verdient: Kunst möchte gesehen und bewundert werden.

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Ihre Yvonne Hohner

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