Vor drei Jahren begann die 1998 in Kerbala geborene Irakerin Baraa Al Jubouri mit dem Handy aufgenommene Fotografien auf Instagram zu teilen. Niemals ging es ihr dabei um Selbstdarstellung oder Teilnahme an Lifestylephänomenen, eröffnete ihr dieses Medium die vielleicht überlebenswichtige Freiheit, eine eigene Welt zu erträumen.
Im jenem Schutzraum hegt die junge Buchhalterin eine mystische, zarte Welt, wie einen verwunschenen Garten, bevölkert von Tieren und Pflanzen. Nur vereinzelt sind Menschen anzutreffen, oft nur eine Hand, als würde sie durch ein Fenster hineinreichen in diese wundersame Welt, wie ein Besucher, der doch wieder geht. Oder wie die Erinnerung daran, dass es doch noch diese Welt hinter der Kamera gibt. Baraas Fotografien erzählen von Empathie, der zärtlichen Beziehung zu den Tieren, mit denen sie und ihre Familie zusammenleben, von der fragilen Schönheit, die sie in jeder Ecke zu entdecken vermag. Und dennoch erzählen sie eine Geschichte aus dem Goldenen Käfig, wären ihre Fotos nicht dieselben ohne die Umstände, in denen sie entstehen. So schreibt sie unter einem ihrer Bilder:
"Dear God... If you want to help me, Make me a bird."
Doch so wie sich die junge Fotografin ihr Fenster zu einer tröstlichen Welt, zu einem intimen Ort des freien Ausdrucks geschaffen hat, so öffnet sie ein weiteres und lädt uns ein, ihre Welt zu betreten, zu bewundern, lädt uns ein diese fragilen Momente mit ihr zu teilen.