Die künstlerische Laufbahn von Fahar Al-Salih ist keine klassische. Geboren in Belgrad und aufgewachsen in Kuwait war eine künstlerische Grundbildung in der Schule oder ein Studium undenkbar. Die Kunst fand ihn erst im Erwachsenenalter, als er bereits in Europa lebte und einem anderen Leben nachging. In der Entschlossenheit und Furchtlosigkeit mit der Fahar seine Bilder malt, offenbart sich diese Biographie und die Entscheidung sein Leben ausschließlich der Kunst zu widmen. Selten sind Werke so nah an ihren Schöpfern, wie die Al-Salihs. In ihrer Expressivität und formalen Stärke öffnen sie sich dem Betrachter und erlauben einen
persönlichen und individuellen Zugang zu ihrer Geschichte und den Gefühlen, die sie transportieren. Sein über 1000 Arbeiten umfassendes Werk besteht neben der Malerei auch aus experimentelleren Formen, wie seinen Schwammbildern, sowie aus Skulpturen und Fotografie. In einzigartiger Weise bleibt die energetische, konsequente Handschrift Al-Salihs in jedem Spektrum seiner Arbeit unverkennbar.
Der Künstler lebt und arbeitet in Karlsruhe.
So unterschiedliche die einzelnen Zweige seiner künstlerischen Arbeit zunächst erscheinen, zieht sich die Auseinandersetzung mit den Wurzeln des Künstlers als roter Faden durch sein Werk. In seinen Malereien verhandelt er in formaler Wucht immer aufs Neue die Frage nach "Shelter" - Schutz und Geborgenheit, während die farbenfrohen, gradlinigen Schwammmosaike spielerisch die kunsthandwerklichen Traditionen des Nahen Ostens aufgreifen und neu interpretieren. Mit den jüngsten Kombinationen aus seinen Schwammskulpturen, die einen offensichtlichen Bezug zu den zerbombten Städten der Kriegsgebiete herstellen und seinen viel leiseren, fast melancholischen Fotografien schließt er nicht nur einen Kreis in seinem Werk, sondern auch in einer ästhetischen und zutiefst persönlichen Reflexion über Heimat, Kampf und Hoffnung.